von Philipp Jordan

Zum Anfang des Jahres ist meistens ein bisschen Luft um auch durchzuatmen. Dieses Jahr aber fühlt es sich weniger danach an. Egal wo man hinschaut, scheint es Konflikte zu geben. Egal ob in der Politik, in der Gesellschaft oder bei Konflikten in anderen Ländern. Auch über Weihnachten sind die Probleme im Privaten auch offensichtlicher, und zwischenmenschlichen Spannungen sind manchmal kaum auszuhalten.

In dieser Zeit lese ich die Jahreslosung für 2024 „Alles was ihr tut, geschehe in Liebe!“ 1.Kor.16,4. Dabei stelle ich mir vor wie Paulus diesen Brief gerade schreibt und diesen Satz, fast zum Schluss über alles stellt, was er geschrieben hat. Die Gemeinde in Korinth hatte wohl sehr viele Probleme, und war scheinbar auch kurz vor dem Zerbruch. Sie haben sich wegen sehr vielen unterschiedlichen Themen zerstritten. Paulus versucht dabei in dem Brief alle Fragen zu beantworten und alle Probleme zu lösen. Aber bei allem, was die Gemeinde beschäftigt, scheint Paulus zu wissen das jede Erklärung oder Schlichtung nutzlos ist, wenn sich zwei Konfliktparteien nicht auf eine Grundregel einigen können: Sich gegenseitig in Liebe anzunehmen! Paulus gab diesen Ratschlag zwar einer Gemeinde. Aber gilt das nicht für uns alle? Daher kam mir folgende Frage:

Wie würde eine Welt aussehen, in der wir bei allem was wir tun, die Liebe nicht vergessen würden?

Ich kann und will diese Frage nicht beantworten. Aber nur darüber nachzudenken, gibt mir Hoffnung für das nächste Jahr. Weil ich immer wieder von kleinen und selten auch von großen Geschichten höre, worin Menschen die Liebe über alles stellen. Ich für meinen Teil habe mir den Vers auf meinem Schreibtisch gestellt, dass ich ihn jeden Tag sehe und die Liebe nicht vergesse. Das ist oft das Problem bei meinen Konflikten, dass ich die Option der Liebe zu oft nicht mehr im Blick habe. In dem Sinne, lasst die Liebe geschehen!